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1. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 304

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
304 2) Nubien, nördlich von Habesch, ist größer als Deutschland und wird vom Nil in seiner ganzen Länge durchschnitten. Nur an die- sem Flusse ist Anbau, sonst Wüste. . 3) Aegypten, ein schmaler Landstrich an der Nordküste Afrikas, mcht ganz so groß als Spanien. Es ist eine türkische Provinz und steht unter einem Vicekönig oder Pascha. Seine ganze Fruchtbarkeit hat es dem einzigen Flusse, den es besitzt, zu verdanken. Es ist der Nil, der seine Fluthen durch das an 100 Meilen lange, aber schmale Thal wälzt. Ohne ihn wäre Aegvpten eine dürre Einöde, durch ihn wird es zu einem Paradiese. Bekanntlich steigt und fällt der Nil zu bestimmten Zeiten. Dieß rührt der von dem vielen Regen, der sich in allen Ländern der heißen Zone zu einer bestimmten Zeit einstellt und ohne welchen bald Wasser- mangel und Hungersnoth eintritt. Im Monat September ist der Nil überall aus seinem Bette her- ausgetreten, hat das ganze Thal weit und breit unter Wasser gesetzt, aus welchem Palmen, Dörfer und Städte malerisch empor ragen. Sein Wasser bringt aus dem Wege, deu es macht, aus Habesch, im Süden von Aegypten, eine unendliche Menge Schlammtheilchen mit, die sich hier niederschlagen und Felder reichlich düngen. Während daher Aegypten in unserm Frühlinge noch theilweise eine dürre Wüste vorstellt, wo jedes Gras versengt, der Boden aufspringt und sich mit dickem, grauem Staube überzieht, ist von da bis zum Oktober die Wüste verschwunden, und das ganze Land gleicht einem breiten See, so daß man, um von einem Orte zum andern zu gelan- gen, sich der Kähne bedienen muß. Schnell ist das Wasser bei dem klaren Himmel und der trocknen Luft des Landes verdunstet; der Land- mann wirft ohne Mühe und Arbeit feinen Saamen in den zurückge- lassenen Schlamm, läßt denselben durch seine Biehheerden in den er- weichten Boden treten, und wenige Tage, so grünt die üppige Saat empor und Aegypten wird zu köstlichen Wiesen-, Blumen-, Korn- und Gartenfeldern. Nach wenigen Monaten wird die Ernte, welche in der Regel 60fachen, ja loofachen Ertrag gewährt, eingebracht und dann zum zweiten Male gesäet, um noch einmal zu ernten. So kam es bei dem Reichthum der Natur, daß zu Josephs Zeiten in den fruchtbaren Jahren so viel übrig blieb, daß der Hungersnoth in den sieben dürren Jahren gesteuert und die Nachbarschaft noch von dem Ueberflusfe unterstützt werden konnte. Aegyptens Bewohner sind Moslemin, Kopten (Christen) und Juden. Das sclavisch gehaltene Volk bleibt zum Erbarmen arm und roh in Gewerben und im Landbau. Von der alten, riesenhaften Kunst zeugen nur noch die Obelis- ken und Pyramiden. Die Obelisken sind nämlich aus Granitstem gehauene, 50 bis 180 Fuß hohe , spitz zulaufende Säulen. Außerdem enthalten sie wunderbare Schriftzeichen — Hieroglyphen genannt tue nur den Priestern verständlich waren. Noch bewundernswürdiger sind die Pyramiden, Vierecke von der Größe eines kleinen Dorfes, ganz mit Steinblöcken belegt, welche sich in einer Höhe von 500 bis 800 Fuß

2. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 306

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
306 o) Negerländer. 1) Senegambien, Ober- und Niederguinea am atlan- tischen Ozean, find von Negern bewohnt. Nur die Küstengegenden dieser Länder kennt man, deren Namen nach den Handelsartikeln, die man hier einschifft, bezeichnet werden, als: Pfeffer-, Zahn-, Gold- und Sclavenküste. 2) Das schon genannte Sudan ist viermal so groß als Deutsch- land. Zu den merkwürdigen Produkten desselben gehört der Boabab (Affenbrotbaum) und Butterbaum. Ueberhaupt entwickelt sich in Su- dan, an den Ufern bedeutender Ströme, Flüsse und Landseen gelegen und unter dem Einflüsse einer hohen Temperatur und reichlichen Regen- niederschlags, ein reiches Pflanzenleben und die Cultur tritt schon in ihre Rechte im Anbau von Reis, Hirsen, Baumwolle und anderen Gewächsen. 3) Cap land, das südlichste Land dieses Erdthcils, gehört den Engländern. Es ist ein äußerst fruchtbares Land. Die Einwohner sind die gutmüthigen Hottentotten. Die Buschmänner, ein räuberisches Volk, bilden einen Stamm derselben. Die nördlichen Nachbarn sind die Kaffern, gefährliche Feinde der englischen Colonien. Capstadt am Vorgebirge der guten Hoffnung, wo ein vortrefflicher Wein, der Capwein, wächst. 6) Inseln. 1) Auf der Ostküste das große Madagaskar unter eigenen Königen. 2) Im Westen fern im Ozean die Azoren. 3) Die Ean arten. 4} Die Inseln des grünen Vorgebirges. 5) St. Helena, wo 1821 Napoleon starb. 21. Amerika. I. Das Dasein des vierten Erdtheils — Amerika — wurde schon von den Alten geahnct. Im zehnten Jahrhundert besuchten sogar die Normanen Theile desselben. Das große Verdienst der Wiederauf- findung und Entdecknng des ganzen Erdtheils hat sich der muthvolle Eolumbus im Jahr 1492 erworben.— Amerika durchzieht die west- liche Hälfte unsers Erdballs vom höchsten Norden bis hinab in den südlichen Polarkreis. Ringsum vom Meer umgeben, bildet Amerika eine große Insel, welche aus zwei größeren, durch eine Landzunge verbundenen Halbinseln, Nord- und Südamerika besteht. In der Mitte, wo sich das Meer eingebuchtet hat, findet sich bogenförmig eine Inselgruppe: Westindien, welche den Golf von Mexiko und das caraiblsche Meer vom atlantischen Ozean trennt. Der ganze Erdtheil hat in grader Linie eine Länge von 1900 deutschen Meilen; Nord- amerika eine Breite von Osten nach Westen von 1500 und Süd- amerika von 765 Meilen. Viermal so groß als Europa ist Amerika

3. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 352

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
352 vom Staube gereinigt. Da sind alle Drangsale vergessen. Gespräche erheitern die Nacht; Mährchen werden erzählt; die leere Wüste ist zu einem Paradiese geworden. — Und ist das Fest vorüber, sind die Schläuche gefüllt, die Kameele getränkt, so werden die Zelte abge- brochen, die Ladungen aufgeschnallt; lustig ertönt die Pfeife, und die Reise geht dem Ziele zu. Wochen weichen vorüber; eine Oede ver- liert sich wieder in der andern in steter Einförmigkeit. Heiße Tage wechseln mit kalten Nächten ab. Am Tage geht der Müde im Schat- ten des Kameels; es wendet sich gegen ihn und leckt ihm die Hand; des Nachts erwärmt es ihn. Der Ehamsin wälzt seine Gluthen über die Ebenen; das Kameel ist wieder dem Menschen Schirm vor diesem Ungeheuer. Grüne Landschaft spiegelt sich in den Lüften, in der Ferne glänzt ein See. Die Oase ist erreicht! — Vergebliche Hoffnung! Täuschung und Trugbilder sind es! Die Landschaft vergeht, der See wird zur Steppe, über welche Salzkrystalle, statt der Quellen, ihren Glanz verbreiten. Die Wasserschläuche werden leer, die Tage heißer, lästiger, die Schritte der Karavane erlahmen. Da wirst du, o treues Thier, nochmals der Retter deines Herrn; mit deinem Blute, mit dei- nem Leben erkaufst du ihm das seinige. Er stößt den Dolch in dein Herz, fällt wie ein lechzender Tiger über dich Per, trinkt dein Blut, erlabt sich am Wasser deines Magens und gewinnt Kraft, das blühende Gestade der Wüste zu erreichen. ' Das Kameel ist dem Araber geboren, sein Selave, sein Reich- thum, von Abrahams Zeiten her bis zum heutigen Tage. Es ist das Schiff, auf welchem er die Wüste durchzieht; es trägt ihn zu Mekka's, zu Medina's heiligen Tempeln, geleitet ihn durch die Wüste Sahara zum reichen Tombuktn und dem glänzenden Niger. Es hat die Zeichen der Sclaverei, die behaarten Fetthöcker auf dem Rücken; Schwielen an Brust und Knie sind die Folgen seiner Arbeit, so wie die Ballen seiner kleinen, gespaltenen Hufe, die es schützen vor dem beißen Sande. Eine Mißgestalt ist es, ohne Schmuck, ohne Anmuth, halb Pferd, halb Schaf, mit gespaltener Lippe, mit kleinen, aufgestellten Ohren, mit langem, eingebogenem Halse, dem Bart an Brust und Kinn, dem hagern Kreuz und kurzem Schweife. Auf hohen Beinen schreitet es daher, geht Tage lang, schwer beladen, fort und ermüdet nicht. Die Blätter der Mimose, der Disteln und stacheliges Gestrüpp sind seine Nahrung; es erlabt sich am Wasser der Cisterne und nimmt davon einen Vorrath aus die Reise mit; selten wird ihm ein Trunk aus frischem Quell zu Theil. Der Araber ernährt sich von der Milch des Kameels, er ißt sein Fleisch und kleidet sich in seine Wolle. Meyer. 40. Das Rennthier. Wo aus Mangel an Wärme und Nahrung kaum ein Hausthier mehr sein Fortkommen findet, da ist das Rennthier des Menschen ganzer Reichthum; es ist sein Zug- und Laftthier, das ihn mit un- gewöhnlicher Schnelligkeit an einem Tage wohl zwanzig Meilen weit

4. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 301

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
301 nive gestanden; hier ist die eigentliche Heimath der Orangen und der Pflaumen. . „ „ „. ., 6) Arabien, ein Hochland und eme lange Halbinsel, vom rothen Meer und persischen Meerbusen begränzt. Der Süd-Westen heißt das glückliche Arabien, fruchtbar, bewaldet und bewässert. Es erzeugt den beßten Kaffee, viele Datteln und die edelsten Pferde. Im nörd- lichen Theile liegt der altberühmte Sinai, hoch bis in die Wolken hineinragend, von dem einst der berühmteste Gesetzgeber aller Zeiten hinabsah auf sein Volk, um es zu beglücken. Die Araber theilen sich in Fell ah's — Städtebewohner und Ackerbauern — und in Beduinen — Kinder der Wüste. — Letztere sind umherschweifende Nomaden, welche Viehzucht treiben und gelegent- lich die Reisenden plündern. Das Plündern halten sie nicht für Un- recht, sondern danken Gott, wenn er ihnen einen Fang bescheert. „Dein Bruder ist unbekleidet, reden sie den Reisenden an, und darum gib her, was du entbehren kannst." So raubsüchtig die Araber sind, so gastfrei sind sie auf der andern Seite. Jeder Fremde ist unter ihrem Zelte gut aufgehoben. Man geht ihm entgegen, freut sich seiner Ankunft, wascht ihm die Füße und bedient ihn beim Essen. Dafür hat er nicht die geringste Vergütung zu geben. Ihr Gruß ist das alte: „Friede sei mit Dir." Mekka, der Geburtsort, und Medinah, die Begräbnißstätte Muhameds, sind beide den Muhamedanern heilig. e. Japan. Ein Inselstaat ist das vom Weltverkehr abgeschlossene Kaiserthnm Japan, bogenförmig, 300 Meilen lang, um die Ostküste Asiens herumliegend. Die Japaner, ein den Chinesen ähnliches Volk, haben ein geistliches und weltliches Oberhaupt. In der Hauptstadt Jeddo, mit mehr als 1 ‘ Mill. Einwohner, hat der weltliche Kaiser seinen Sitz. Berühmt ist das japaner Porzellan. Nach Lauckhard. 20. Afrika. I. Nach Asien und Amerika ist Afrika der größte Erdtheil, aber uns fast nur an seinen Küsten bekannt. Er wird vom Meer umfluthet mid hängt nur durch die schmale Landenge Suez mit Asien zusammen. Das Atlas geb ir?.e im Norden scheidet ein fruchtbares Küstenland von der 100,000 Om. großen Sandwüfte Sahara, dem größten Tleflande dieses Erdtheiles. Sie bietet dem menschlichen Auge einen furchtbaren Anblick dar. Mögen die Gebirge der Schweiz mit ihren Abgründen, Gletschern und himmelhohen Felsenzacken dem Reisenden furchtbar erscheinen; mögen die Wasserfälle des Niagara und des Rheins ihn betäuben, die Brandung des empörten Meeres ihn er- schüttern: alle diese Erscheinungen führen doch auch etwas Erhebendes nnt sich. Allein all' dieß Versöhnende und Erhebende fehlt, wenn der Wanderer am Eingänge dieser Wüste steht. So weit das Auge reicht,

5. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 303

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
303 gend ein Unglück versehrt werden, und unvermeidlich ist der Untergang der Karavane. Hat sie dann aber wirklich die südliche Gränze erreicht, so öffnet sich ihr ein wunderschönes, fruchtbares, mit Pflanzen , Bäu- men und Menschenwohnungen bedecktes Land am User des Niger im Innern Afrika'^ jenes mächtigen Stromes, dessen Mündung lange ein Geheimniß war. Hier in Tombuctu und Wassanah, zwei berühmten Handelsplätzen im Innern des noch immer geheimnißvollen Welttheils, sammeln die erschöpften Menschen neue Kräfte und treten, befrachtet mit Gummi, Indigo, -Elfenbein, Baumwolle und Goldstaub, die nicht beneidenswerthe, schauervolle Rückreise au. Ii. An diese Wüste reihet sich ein fruchtbares, bevölkertes Tiefland — Sudan und hieran eine ausgedehnte Hochebene bis zur Südspitze, auf welcher einige Hauptflüsse entspringen, als Senegal, Gambia und Niger. * Afrika hat ein sehr heißes Klima; denn mehr als | desselben liegt innerhalb der heißen Zone, das übrige in den gemäßigten Zonen. Schnee und Eis findet man nur auf den höchsten Gebirgen. Gewaltige Regengüsse folgen auf eine wahrhaft versengende Dürre und furchtbare Stürme auf anhaltende Windstille. Die Produkte sind dieselben, wie in Asiens heißen Ländern. Wo der Boden Bewässerung hat, bringt er eine Fülle von Pflanzen her- vor, als Palmbäume, Gummibäume, Färbeholz, Pfeffer, Gewürz- pflanzen, Butterbaum re. Giraffe, Zebras und das Gnuthier sind diesem Erdtheil eigenthümlich; eben so die schnellen Gazellen und An- tilopen. Die Zahl seiner Bewohner schätzt man auf 238 Millionen, unter welchen die Neger mit schwarzer Hautfarbe die zahlreichsten sind. Außerdem nennen wir die kräftigen Kasfern; die gutmüthigen Hot- tentotten; die häßlichen Buschmänner, an denen man kaum mehr den Menschen erkennt, indem sie in Mienen und Geberden mehr einem Affen, als einem Menschen gleichen; die hagern, braungelben Berbern, wovon die Kabylen und' Mauren Zweige sind. 'Die muhameda- nische und die heidnischen Religionen sind noch die verbreitetsten. Hoffen wir aber, daß auch für diese Glieder der großen Menschheit, welche im Gluthlichte der Sonne doch noch im Finstern sitzen, das Licht der Wahrheit und des Lebens ausgehen, und auch die Neger noch einstimmen werden in das Lob des alleinigen Gottes. Das aber wird kommen, ob auch wir die Zeit nicht absehen können, und Afrika wird aufhören, ein verschlossenes Buch und ein Räthsel zu sein. — Wir beschrelben nur kurz die einzelen Theile Afrikas und nehmen mit Ein- schluß der Inseln 4 Haupttheile an. a) N i l l ä n d e r. J) Das Alpenland Habesch oder Abbyssinien an der Nord- ost-Kuste, ist ein fruchtbares Land, beinahe so groß wie Deutschland Hler entspringt der fruchtbare Nil.

6. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 305

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
305 zu einer Spitzsäule erheben. Kein Mörtel, nur das eigene Gewicht hält sie zusammen. Eine Treppe führt aus die nur 30 Quadratfuß fassende Spitze. Im Innern finden sich eine Menge Kammern, Säle und Gänge, aber ohne Fenster. Hunderttausend Menschen haben 20 Jahre lang an den größten Pyramiden gearbeitet. Unweit der Stadt Kairo stehen jetzt noch vier dieser Riesenbauten. Sie dienten wahrscheinlich zu Gräbern für Könige. Man hat wenigstens in den- selben viel einbalsamirte Leichname oder Mumien gefunden, deren man mehrere nach Europa brachte. Im Museum zu Frankfurt a. M., Darmstadt und Erbach kann man ägyptische Mumien aus jener alten Zeit sehen. Lepstus hält die Pyramiden für kolossale Wasserbehälter. Als Hauptstädte sind bemerkenswerth Kairo und Alexandrien. Alexandrien zählte ehemals 800,000, jetzt nur 60,000 Einwohner. Wer zuerst nach dieser Stadt kommt, sieht staunend die hohen Palmen, die Häuser, die ohne Dach zu sein scheinen, die schlanken Thürme, in den Gassen verbrannte Gesichter mit langen Bärten, wulstige Tur- bane auf geschornen Köpfen, weite, bis auf den Boden gehende Klei- der, drei Ellen lange Tabakspfeifen; Kameele, beladen mit ledernen Wasferschläuchen; gesattelte, flink trabende Esel, worauf Reiter in Pan- toffeln sitzen; vermummte, in Tücher gewickelte, weibliche Gestalten von denen kaum die Augen zu sehen sind; ganze Schaaren herrenloser, schmutziger Hunde, und auf den Märkten bestaubte Datteln und flache Brote. Das Alles spannt die Aufmerksamkeit. Bald aber wird man durch die ungepflasterten Gassen, durch die vergitterten Luftlöcher der niedrigen Häuser, durch das magere, schwärzliche, barfüßige Volk, das nur ein blaues, umgürtetes Hemde statt aller Kleidung trägt, durch sonstiges Elend hinreichend bedeutet, daß man in einem Lande voll Druck und Sclaverei sich befindet. Das Geräth in den Häusern ist ärmlich. Ein Strohsack ist das Lager; statt der Tische und Stühle sieht man eine Decke und einige Polster zum Sitzen. Die Hütten der Landleute sind vollends erbärmlich, manche nur aus getrocknetem Nil- schlamme, unsern Backöfen gleich, voll Ungeziefer. Der Reiche, von seinen Sclaven bedient, führt ein faules Leben und zeichnet sich wenig in Bildung vor dem minder Wohlhabenden aus. b) Berberei. Sie ist das nördliche Land Afrikas, längs des mittelländischen Meeres, zwischen Aegypten und dem atlantischen Ozean, ein von der Natur gesegnetes Land. Cs umfaßt: 1) Die Seeräuberstaaten Tripolis und Tunis, westlich von Aegypten. In letzterem Staate findet man die Ruine der alten, be- rühmten Stadt Karthago. 2) Algier, französisches Besitzthum, wurde 1830 dem Dey ent- rissen. Algier am mittelländischen Meer mit 60,000 Einw. ist die Hauptstadt. Constantine eine mehr im Innern liegende Stadt. 3) Das Kaiserthum Marokko, den westlichen Theil der Berberei. Fez und Marokko sind Hauptstädte dieses Staates. Lesebuch in Lebensbildern. 4. Ausl. on

7. Lesebuch in Lebensbildern für mittlere Schulklassen - S. 148

1870 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
148 Städte. — Zu diesem Reiche gehört auch der größte Theil von Polen, das zwischen Rußland und Deutschland liegt. Seine Haupt- stadt ist Warschau. 12. Die Erdtheile der alten Welt. Asien und Afrika. y^. y Hast du schon gesehen, wie im Herbste die Schwalbevstmn^den Kirchthurm herum fliegen und rufen in die blaue Luft hinaus: Zieht mit! Zieht mit!? Viele hundert Meilen weit über das Meer geht ihre Reise. Dort sind die Länder wärmer als bei uns in Europa. — Wer da mit wandern könnte! ha gäbe es viel zu sehen und zu hören. Diese Länder bilden zusammen die Erdtheile Asien und Afrika. Hier gibt es auch noch Menschen mit weißer Haut und rothen Wangen, wie in Europa; aber wir finden auch Menschen mit gelber und schwarzer Hautfarbe. Im Norden von Asien, in Sibirien, thaut zwar der eisige Boden beinahe nie auf, und unter der grimmigen Kälte erstirbt fast Alles. Das Land ist öde; auf viele Meilen weit trifft man kaum einen Menschen an. Gegen die: strenge Kälte müssen sich die Menschen durch warme Pelzkleiduug schützen, die sie leicht erhalten können, weil in diesen kalten Gegen- den viele und allerlei Pelzthiere leben. Ganz anders dagegen ist es im Süden Asiens. Die glühend heiße Sonne bescheint hier die schönsten Länder der Erde. Daselbst reifen die herrlichsten Früchte in Gärten, Wäldern und auf Gebirgen. Eine starke Bevölkerung belebt die weiten Landstrecken. An den Ufern der großen, reißenden Ströme wohnen aber die größten und furchtbarsten Naubthiere, der Löwe, der Tiger rc. — China und Indien, Persien, Arabien und Syrien mit Kleinasien machen den südlichen Theil von Asien aus. Sibirien, im Norden Asiens, gehört dem Kaiser von Rußland. — In Asien lebten die ersten Menschen und 'oon hier yus verbreiteten sie sich über die ganze Erde. Auch Aesus Christus wandelte auf diesem Boden. Durch das rothe Meer und den Kanal von Suez ist Afrika von Asien getrennt. Afrika ist der heißeste Erdtheil. Im Norden liegt die französische Besitzung Algier, im Nordosten das im Alter-
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